Am Samstag war es wieder soweit. 26 Länder singen Lieder, die
größtenteils alle ähnlich klingen. Oder in einfacheren Worten. Der ESC
lief. Was Australien, Israel, Aserbaidschan und ähnliche Konsorten mit
Europa zu tun haben ist mir noch immer ein Rätsel.
Nun gut. Es begann also damit, dass die Show mit Papierkleidern eröffnet wurde. Papierkleider. War kein Stoff mehr da, oder was?
Auf
jeden Fall trat dann als erstes Belgien mit Laura Tesoro an, die sich
in ihrem Lied fragt „Whats the pressure?“ Die Frage kann ich ihr
beantworten. Die Pressure hatte wohl ihr Komponist beim Suchen einer
Melodie für den Anfang des Songs und hat deswegen einfach die Melodie
von Queen geklaut. Hätte aber vermutlich eh keiner gemerkt, wenn es
nicht erwähnt worden wäre. Über ähnlich klingende Melodien wundert sich
beim ESC wohl kaum jemand mehr. Laura Tesoro hat den Druck aber wohl
eher in der Disco gesucht. Ihr Lied hörte sich auf jeden Fall an wie ein
typisches Partylied. Nicht schlecht, aber auch nicht überragend.
Danach
startete die Tschechin Gabriela Gunčíková mit dem Song „I stand“. Ein
Lied das bei mir ungefähr so viel Eindruck hinterlassen hat, wie die
Toilette in meiner Schule. Wobei selbst die mir eher in Erinnerung
bleibt als das Lied. Ihr Outfit war auch nicht wirklich besser.
Die
Niederländer schicken einen jungen Mann namens Douwe Bob(By the way…Was
ist das für ein Name?) mit dem Song „Slow Down“. Den Titel hat er sich
auch gleich zu Herzen genommen und mitten im Lied eine Pause gemacht.
Ich dachte da ja schon das Lied wäre schon vorbei. Das dachte ich
allerdings beim Orgelkonzert in der Kirche auch öfters. Meine Hoffnung
wurde beide Male enttäuscht. Trotzdem war das Lied gut hörbar.
Als
nächstes folgte dann die Rihanna aus Aserbaidschan. Zumindest glaube
ich sie hat sich an Rihanna ein Beispiel genommen. So sang also Samra
Rahimli – wie die Dame heißt – mit einem goldenen Mikro, einem goldenen
Outfit und goldenem Lippenstift das Lied „Miracle“. Ein Wunder, dass sie
nicht auch noch mit goldenem Konfetti beschmissen wurde. Sie scheint
Gold ja anscheinend zu mögen.
Freddie
aus Ungarn trug dann das Lieblingsoutfit des abends. Schwarze Hose,
weißes T-Shirt und Lederjacke. Das scheint im Kostümfundus gleich öfters
vorhanden zu sein. Jedenfalls hatten noch ein paar Leute das gleiche
an. Er war damit aber zumindest an diesem Abend der „Pioneer“, wie sein
Song heißt.
Danach
kam Italien. Die italienische Sängerin trug ein weißes T-Shirt…und
darüber ein Kleid. Entweder sie besitzt keinen Stylingberater oder der
ist blind. Ich fand das Outfit jedenfalls genauso unpassend wie den
Hintergrund. Auch das Lied hat es nicht mehr wirklich rausgerissen.
Danach
folgte Israel, dessen Sänger ein wenig aussieht wie Magnus Bane in „Die
Chroniken der Unterwelt“. Im Hintergrund ließ er ein paar Artisten in
einem Reifen rumfahren. Passte nicht zum Lied und wirkte fehlplatziert.
Dafür war das Lied gut.
Dann
folgte endlich eine meiner Favoritinnen. Die Bulgarin Poli Genova sang
darüber was wäre „If Love was a Crime“. Schöner Song und schöne Frisur.
Mit ihrem Getanze hat sie mich allerdings nicht beeindruckt. Das war
wohl Freestyle. Hat ja schon Loreen damals gemacht.
Das
Gastgeberland, also Schweden, hatte ebenfalls einen If Satz dabei.
Frans sang „If i were sorry“. Das Lied hatte für mich an manchen Stellen
echt eine seltsame Melodie. Ansonsten ist mir davon aber auch nicht
wirklich viel in Erinnerung geblieben. Und ich weiß noch immer nicht was
wäre, wenn Frans Sorry wäre.
Dann
folgte Frankreich. Der ihr Song war komplett in Englisch. Für Peter
Urban anscheinend eine so wichtige Tatsache, dass man sie erwähnen muss.
Gibt ja nur wenige Songs, die komplett in Englisch sind. Vermutlich
bezog er sich aber darauf, dass Frankreich nicht so oft auf Englisch
singt. Ich jedenfalls fand das komplett englische Lied eigentlich nur
nervig und mainstream. Da hilft auch nicht, dass es komplett auf
Englisch war.
Polen
zeigte uns nun, dass es wirklich seltsame Outfits gibt. Michal Szpak
sah für mich aus, wie ein Geheimagent, der sich einen Zirkusmantel
geklaut hat und heimlich ein Öko ist. In seinem Lied singt er von der
„Colour of your life“. Was auch immer die Farbe eines Lebens sein soll.
Vermutlich hat Sat 1 ihn dazu inspiriert.
Nun
kam das europäische Land. Australien. Dami Im – die Sängerin –
verbrachte einen großen Teil ihres Auftrittes auf einem schwarzen
Glitzerwürfel. Ihr Outfit war nach der Outfitpanne von Polen zuvor eine
wirkliche Wohltat. Der Song auch. Eine meiner Topfavoritinnen.
In
Zypern singen sie wohl gerne im Gefängnis. Zumindest standen
Gitterstäbe auf der Bühne. Minus One sang dann einen Song, der sehr an
Nickelback erinnert. Störte mich nicht. Die Melodie gefiel mir. Von mir
bekam Zypern 11 Minus One Punkte.
Beim
serbischen Song habe ich dasselbe Problem wie beim Song der Tschechen.
Ich erinnere mich nicht mehr dran. Das Lied hat einfach „Goodbye“ gesagt
und ist aus meinem Kopf verschwunden. Das Outfit hat mir aber wohl wenn
ich mich richtig erinnere nicht gefallen.
Der
Sänger aus Litauen hat schon auf diese Nacht gewartet. Auch er trug
eine Lederjacke. Scheint wohl beliebt zu sein bei den Sängern. Mir kam
die Melodie des Songs bekannt vor. Mir kommt aber auch dieses Gefühl
bekannt vor, dass mir Melodien beim ESC bekannt vorkommen.
Kroatien
nahm dieses Jahr auch mal wieder am ESC teil. Die Sängerin trug ein
Kleid, das mich an einen Baum mit Kampfmunition erinnerte. Bei ihrem
Song traf sie die Hälfte der Töne nicht. Wieso sie trotzdem besser war
als Deutschland stellt mich noch immer vor ein Rätsel. Das ist aber wohl
unlösbar.
Die
Russen trumpften nun mit einer sehr schönen Show auf. Das war aber auch
schon das Beste am Auftritt. Im Lied fehlte mir persönlich der
Höhepunkt und die Show, die im Hintergrund als Film ablief erinnerte
mich ein wenig an Super Mario.
Die
Spanierin erinnerte mich vom Aussehen her an eine Mischung aus Nazan
Eckens und Kristen Stewart. Bei ihrem Auftritt trug sie etwas, das mich
an ein Sporttrikot erinnerte. Also etwas was man in jedem Laden um die
Ecke auch bekommt. Ohne beim ESC aufzutreten. Singen tat sie aber gut
und auch das Lied gefiel mir.
Danach
sang der Lette Justs – der mich übrigens stark an Robert Pattinson
erinnert – von seinem „Heartbeat“. Seine Stimme gefiel mir nicht
wirklich und mehr ist mir auch nicht in Erinnerung geblieben.
Nun
kam das Land, das letztendlich auch gewann. Ukraine. Mit dem Song
„1944“, der schon fast disqualifiziert worden wäre, weil er eine
politische Botschaft vermittelte, gelang Jamala der Sieg. Mir gefiel das
Lied. Den meisten anderen wohl nicht. Ihr Tanzen war zumindest schonmal
sehr interessant. Wirkte auf mich zwischendurch als würde sie unter
starken Bauchkrämpfen leiden.
Malta
trat mit einem Mariah Carey Abklatsch als Sängerin auf und hatte
seltsame Tänzer im Hintergrund. Was genau ich an denen seltsam fand weiß
ich nicht mehr genau. Aber zumindest waren sie damit in guter
Gesellschaft. Der ESC scheint DIE Bühne für seltsame Backgroundaktionen
zu sein. Das kriegt ja sogar RTL besser hin.
Georgien
sang ein Lied, das für mich…sagen wir es mal so…sehr, sehr seltsam
klang. In meinen Ohren war das total unharmonisch und mit einer
seltsamen Melodie. Aber es hatte einen guten Beat. Trotzdem nur einen
Punkt von mir.
Ein
weiterer Favorit von mir war Österreich. Nachdem Frankreich ja komplett
in Englisch gesungen hat, haben sich die Österreicher wohl gedacht,
dass sie dieses Jahr ja französisch singen könnten. Das Lied hat mir
sehr gut gefallen, auch wenn es mir teilweise bekannt vorkam. Es hat
aber gute Laune versprüht.
Großbritannien
schickte einen sehr typischen ESC Song ins Rennen, der auch noch sehr
monoton klang in meinen Ohren. Allerdings gab es an dem Abend auch viele
deutlich schlechtere Beiträge, weswegen Großbritannien für mich im
Mittelfeld ist.
Die
Armenierin begann ihren Song mit: „Hey…it`s me“. Kurzzeitig dachte ich
schon, da stände Adele. War aber dann doch ein anderer Song. Der Anfang
des songs war ein wenig mysteriös, was ich aber nicht schlecht fand.
Danach hatte der Song aber eine seltsame Melodie. Und was der pinke
Lippenstift zum schwarzen Outfit sollte frage ich mich noch immer.
Im Großen und Ganzen war der ESC wie jedes Jahr nett anzuschauen. Auch wenn mal wieder ein Großteil der Lieder gleich klang.
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